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Waldschützen Blumberg e. V.
Geschichte von 1947 - 1965

1947 wurde in der damaligen Gast-und Tafernwirtschaft Blumberg ein Trachtenverein gegründet (der heutige Heimat- und Trachtenverein Adlkofen). Besitzer der Wirtschaft waren damals Josef und Anna Königbauer. Neben Singen, Musizieren und Schuhplatteln wurde auch Schießsport mit einem Luftgewehr betrieben. Es gab zwar in dieser Zeit Kegeln und Schießsport mit dem Zimmerstutzen in der Kegelbahn, ein Verein bestand aber nicht.

Im Sommer 1952 zog der Trachtenverein nach Adlkofen ins Gasthaus Straßer (später Gasthaus zur Linde) und hatte dort sein Vereinslokal. Hierauf wurde im Herbst 1952 in Blumberg ein eigenständiger Schützenverein gegründet. Erster Vorstand wurde Josef Wiesheu, Kassier und Schriftführer Kastulus Altinger. Diese beiden Schützen tauschten ihre Ämter in den folgenden Jahren des öfteren aus. Weitere Gründungsmitglieder waren Lorenz Deubelli, Josef Ecker, Matthias Hubauer, Anna und Josef Königbauer, Johann Ramsauer, Anton Reiser, Lorenz Stanglmeier, Johann Straßer, Max Straßer, Franz Trautmannsberger. Vereinsname war „Blumbergler Schützen“.

Von den Jahren 1952 bis 1965 sind nur wenige Aufzeichnungen in Wort und Bild vorhanden, da die damaligen Schriftführer nur am Schießabend den Namen des jeweiligen Schützen und dessen Ringzahl aufschrieben. Die Wirtsleute Anna und Josef Königbauer stifteten bei der Vereinsgründung ein gebrauchtes Luftgewehr, mit dem auf eine große Luftgewehrscheibe mit zwölf Ringen geschossen wurde. Man schoss damals zirka sieben Meter von der Küche (in der sich oft auch der ganze Wirtshausbetrieb abspielte) durch die geöffnete Türe ins Schlafzimmer, wo über den Ehebetten ein Holzkasten als Kugelfang aufgehängt war. Es soll auch vorgekommen sein, dass in die Betten geschossen wurde (natürlich „ganz unabsichtlich“).

Die Scheiben wurden an einem Nagel aufgehängt und der „Zieler“ sagte dem Schützen nach jedem Schuss den Treffer (z. B. 6-er rechts oben, oder 7-er mittig unten). Jeder Schütze bekam eine Scheibe und drei Schuss pro
Schießabend. Bei Ringgleichheit wurde „gerittert“. Das heißt: hatten zwei oder mehrere Schützen dieselbe
Ringzahl, wurde wiederum je Schütze ein Schuss ausgegeben, bis der Sieger feststand. An jedem Schießabend wurde auch eine Holzscheibe (Vortel) ausgeschossen.

Die Scheiben waren meist beklebt mit einem Wildtiermotiv aus Papier, manchmal auch gemalt oder geschnitzt. Als Holzschnitzer weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt war damals Hans Schlichter (Herrgottschnitzer)
aus Schwatzkofen, der auch die Tafeln für die „Taferlbuben“ bei den Festumzügen malte. Die Holzscheiben wurden auch von örtlichen Schreinern, wie z. B. Paul Wagner und Balthasar Giftthaler oder von eigenen Mitgliedern, wie z. B. Hans Daffner gefertigt. Die Scheibe wurde dann vom „Zieler“ aufgehängt, mit einem weißen Reißnagel versehen und direkt beschossen (Sprichwort: der hat den Nagel auf den Kopf getroffen). Wurde der Nagel auf den Kopf getroffen und flog heraus, wurde er durch einen Neuen (ins gleiche Loch gedrückt) ersetzt. Wenn einmal ein „Prominenter“ bei einem der Schießabende einkehrte und er mit auf die Scheibe schießen wollte (durfte), lag es am Fingerspitzengefühl vom „Zieler“, den Reißnagel nur so leicht einzudrücken, dass er durch den Aufprall auf die Scheibe schon herausflog (ohne den Nagel tatsächlich zu treffen). Dann gab es wieder Freibier und natürlich musste der Schütze auch eine Scheibe stiften.

Vermutlich wegen der vielen „Fehlschüsse“ in die Ehebetten wurde die Schießbahn aber bald verlegt und man schoss von der Gaststube durch die geöffnete Küchentüre in die Küche. Der Kugelfangkasten war über dem Waschbecken aufgehängt und der „Zieler“ war geschützt durch einen senkrecht aufgestellten, zirka 45 Grad zur Schussrichtung gedrehten, Wirtshaustisch.

1961 änderte man abermals die Schussbahn und man schoss in der Gaststube längsseits Richtung Oed, zirka 7,5 Meter. Der damalige Gauschützenmeister Hans Held, der zusammen mit seinem Freund Theo Krauss die Jagd im Heilig-Geist-Spital/Beutelhauser Forst gepachtet hatte, kehrte manchmal in Blumberg auf einen Rotwein oder einige Bier ein. Er drängte dabei die „Blumbergler“, dem Schützengau beizutreten und die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern.
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